Schule zwischen Kaiserreich und Diktatur 1918-1933

Nach dem Krieg, der Novemberrevolution und dem Versailler Vertrag ändert sich nicht grundlegend etwas. Nach dem Tod des Schulleiters Dr. Gaede 1919 übernimmt Dr. Wüllenweber die Leitung der Schule. Die Stimmung wird als deutschnational konservativ beschrieben. Trotzdem kann man sich dem Fortschritt nicht verschließen. 1921 legen zum ersten Mal zwei Mädchen die Reifeprüfung an der Schule ab.

1921 wird auch ein Verein ehemaliger Potsdamer Realgymnasiasten ins Leben gerufen, der sich um die Traditionspflege bemüht.

1925 verlässt Helmuth James Graf von Moltke als Abiturient die Schule, der für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus ein Zeichen setzen wird. Auf seinem Gut Kreisau (heute Kzryžowa) treffen sich ab 1940 Gegner des Naziregimes aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und entwickelten Pläne zu einer demokratischen Neuordnung Deutschlands. Helmuth James Graf von Moltke wird wie viele andere aus diesem „Kreisauer Kreis“ verhaftet, zum Tode verurteilt und am 23. Januar 1945 hingerichtet.   

Die Weltwirtschaftskrise 1929 trifft die Schule im Jahr ihres 75-jährigen Bestehens schwer, und so manch eine nicht so wohlhabende Familie kann das Schulgeld nicht mehr bezahlen und muss das Kind von der Schule nehmen. Auch Lehrer haben mit der Krise aufgrund geringer Lehrergehälter hart zu kämpfen. Mit Nebentätigkeiten, so heißt es, versucht man, sich über Wasser zu halten.