Die vier 10. Klassen verbrachten im Rahmen des Geschichtsunterrichts einen Tag an einem anderen Lernort.
Zum Thema DDR – Geschichte muss eine Auseinandersetzung mit einer Diktatur erfolgen. Nachdem in der 9. Klasse das totalitäre System des Nationalsozialismus Gegenstand des Unterrichts war, wurde das Thema Diktatur nun für die Schüler/Innen der 10. Klassen nun in Form des Projektunterrichts in der Gedenkstätte für die Opfer totalitärer Gewalt in der Potsdamer Lindenstrasse wieder aktualisiert.
Fünf Schülergruppen lernten mutige Personen verschiedener Zeiten kennen. Mit Hilfe von Selbststudienaufgaben, die zum Teil in beklemmender Atmosphäre – in den Gefängniszellen – beantwortet wurden, waren die Personen des Widerstandes besonders präsent. Diese Menschen forderten für sich und ihre Mitmenschen in der Zeit des Nationalsozialismus, in der Zeit der SBZ und in der DDR Menschenrechte ein. Hilfe für jüdische Menschen, Freiheitsrechte, Meinungsfreiheit bis zum Selbstbestimmungsrecht den Wohnsitz frei zu wählen, der für Bürger vor allem zwischen 1961 und 1989 nicht in der DDR sein sollte waren Gegenstände der Gruppenarbeit.
Inhaltlich und qualitativ gut wurden von allen Schülergruppen dann die Ergebnisse vor den Klassen präsentiert.
Nach einer erholsamen Mittagspause, die aber auch zum Diskutieren genutzt wurde, waren alle vier Klassen auf das Gespräch mit einem Zeitzeugen gespannt.
Herr Drescher, Frau Cholewa, Herr Richter und Herr Jablonski haben sehr offen, emotional und spannend, auch mit fröhlichen Episoden – obwohl das Erlebte nicht immer so war – über den Protest mit den Füßen und den Folgen berichtet. Flucht aus der DDR und der Wunsch in einem demokratischen Rechtsstaat zu leben wurden thematisiert. Das Leben in Freiheit war allen Zeitzeugen vorerst durch die Inhaftierung verbunden mit Misshandlungen in DDR – Gefängnissen und Arbeitslagern verwehrt.
Schüler/Innen und beleitende Lehrerinnen bedanken sich bei allen Zeitzeugen für „sehr guten Geschichtsunterricht“.
Auch Frau Eich als Leiterin der Gedenkstätte gilt unser Dank: für interessante Führungen durch die Gedenkstätte und eine tolle Organisation der vier Unterrichtstage.
Für zukünftige Schülergenerationen sollte der Besuch der Gedenkstätte in der Lindenstr. 54 zum Programm des Geschichtsunterrichts gehören. Gerade im heutigen Land Brandenburg und in der Stadt Potsdam, wo „die Mauer“ von 1961 – 1989 sehr nah war und unsere Eltern und Großeltern sich wohl eingesperrt gefühlt haben, bzw. eingesperrt waren im Land DDR muss das Erinnern an politisches Unrecht gegenständlich sein.