Austausch 2012/13 - Hinrunde 

Italien

Der Schüleraustausch des Einstein Gymnasiums mit dem Newton- Gymnasium in Camposampiero, Padua, ist jetzt seit einigen Jahren Tradition unserer Schule. So wurde uns das Abenteuer vorgestellt, das wir (die freiwilligen Schüler mit einem freien Bett zu Hause) bald antreten würden. Eigentlich sollten wir nur eine Unterkunft und etwas Verpflegung bereitstellen, und natürlich freundliche Gastgeber sein. Gesagt, getan. Doch es entwickelte sich bald darauf mehr...

 

Alles startete natürlich etwas verklemmt. Am 8. Dezember im Potsdamer Hauptbahnhof waren wir noch Fremde, die einander zugewiesen wurden, sich verschämt anlächelten, hinter den Koffern versteckten und unsicher mit den Füßen auf dem Boden scharten.

Da wir an unserer Schule keinen Italienischunterricht haben und das Deutsch unserer Austauschschüler ungefair so gut war wie unser Spanisch (d.h. Grundkenntnisse und einfache Sätze sind vertraut, jedoch nicht ausreichend um eine ausufernde Konversation zu betreiben), wechselten wir oft ins Englische oder in die internationale Zeichensprache. Nach dem ersten Wochenende gemeinsam in den Familien hatten wir uns schon näher kennengelernt. Es wurde viel erzählt über die Familien daheim, über Hobbies und Freizeitaktivitäten, über Essensvorlieben und Allergien und was einem noch gerade so einfiel. 

Die Woche verlief beinahe ohne Zwischenfälle. Während wir in der Schule büffelten, stapften unsere italienischen Schüler durch die verschneiten Straßen von Potsdam und Berlin und hörten sich Vorträge über das Brandenburger Tor, das Pergamon Museum und andere Gebäude und Plätze an, besuchten das Alexa, das Jüdische Museum und den „Checkpoint Charlie“ und kehrten jeden Nachmittag erschöpft, aber trotzdem fröhlich zurück.

Der Freitag war ein Tag für die Gemeinschaft. Wir trafen uns am frühen Morgen alle zusammen in der Schule. Italiener als auch Deutsche. Jeder hatte etwas von zuhause mitgebracht und wir veranstalteten ein riesiges Frühstück zusammen. Jeder unterhielt sich mit Jedem und so hätte es auch bestimmt noch lange weitergehen können, wäre nicht der Termin im Park Sanssouci gewesen. Wir wurden alle, die gesamte Truppe aus Austauschschülern und Lehrern, durch das Schloss geführt. Unser Guide wechselte immer von Italienisch auf Deutsch und wieder zu Italienisch, so dass wir alle etwas davon hatten. Als krönenden Abschluss durften wir ausnahmsweise in die Turnhalle und Volleyball spielen. Wir hatten einen Riesenspaß!

Und schließlich am Samstag, den 15. Dezember, standen wir wieder alle am Hauptbahnhof in Potsdam, nur diesmal waren wir nicht mehr fremd. Vielen von uns war die Woche viel zu kurz gewesen und fünf Monate bis zum nächsten (und vermutlich letztem) Treffen war/ ist eine sehr lange Zeit. Für mich war das ein schwerer Abschied.

Im Endeffekt muss man sagen: Es gibt so viele nette Menschen auf dieser Welt, die man nicht verpassen sollte kennenzulernen.

Auch wenn wir aus verschiedenen Ländern kommen und verschiedene Sprachen sprechen, unsere Herzen schlagen gleich.
(Dumbledore, Harry Potter und der Feuerkelch, J.K. Rowling)

Josephine Riediger, Klasse 10a