Biowissenschaften/Medizin- Eine Vortragsreihe vom 26.01.-28.01.2010 der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am Einstein Gymnasium
Genetische Manipulation von Pflanzen- riskant oder nützlich?
Laut einer aktuellen Umfrage in Deutschland lehnen 65% der Käufer gentechnisch veränderte Lebensmittel ab, gerade 6% befürworten sie. Selbst für die Genforschung wollen die Deutschen keine Steuergelder ausgeben. Prof. Börner stellte am 26.01.2010 in seinem Vortrag Methoden und Ziele der genetischen Manipulation von Nutzpflanzen vor. Anschließend diskutierten die Schüler mit ihm über die Gefahren der Genmanipulation und der Nutzung genmanipulierter Lebensmittel.
Biosensoren und Biochips als Werkzeuge in der Messtechnik
Im Mittelalter spielte der „Urinbeschau“ sowie der Geschmack eine große Rolle, um Krankheiten festzustellen, z.B. die Zuckerkrankheit. Die Ermittlung des Glucosegehaltes im Urin und Blut ist heute im Labor der häufigste Analyseauftrag. Prof. Scheller stellte anschaulich und verständlich verschiedene Messmethoden vor, z.B. den enzymatischen Glucosenachweis (GOD-Test) oder das Prinzip eines modernen Blutzuckermessgerätes. An anderen Beispielen bemühte sich Prof. Scheller unser Interesse für die Bionik als Wissenschaft, die technische und elektronische Probleme nach dem Vorbild biologischer Funktionen zu lösen versucht, zu wecken.
Die Steinzeit steckt uns in den Knochen
„Unser Genom und damit unser Körper hat eine Geschichte, wie die Erde und das Leben selber.“ Herr Prof. Ganten hielt am 27.01.2010 seinen Vortrag zum o.g. Thema, der die Schüler in eine lebhafte Diskussion u.a. zu folgenden Fragen einbezog: „Wie ist das Leben auf die Erde gekommen? Warum ist Sexualität wichtig? Warum ist der Neandertaler ausgestorben? Welche Bedeutung haben die Veränderungen am FOXP2- Gen? Welche Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit gab und gibt es?“ Fragen über Fragen, jedoch nicht nur anstrengend, Antworten zu finden, sondern auch spannend, eigene zu formulieren.. Zusätzliche Motivation für die Schüler schaffte Prof. Ganten mit der Aussicht auf einen Sachpreis am Ende des Vortrages für den oder die, die die beste Frage gestellt und die beste Antwort gegeben hat. Abschließend formulierte Prof. Ganten noch einige Kernaussagen, wie z.B.: „Variabilität und Diversität sind die einzigen Konstanten in der Evolution. …Die Eigenverantwortung ist die Urbotschaft der Evolution.“
Experimente in der Neuro- und Verhaltensbiologie
In diesem Jahr stand der experimentelle Biologieunterricht im Mittelpunkt des Vortrages von Herrn Prof. Menzel. Dazu hatte er Bienen mitgebracht, die im Schülerexperiment etwas assoziativ Lernen sollten. Ein primärer, zunächst neutraler Reiz, ein Duft, z.B. Linalool, wurde verknüpft mit einem sekundären Reiz, einer Zuckerlösung, bei dem die Biene ihren Rüssel ausstreckte. Wenige Wiederholungen genügten und die Biene streckte ihren Rüssel bereits bei Duftzufuhr ohne anschließende Gabe der Zuckerlösung aus. Anschließend begaben sich die Schüler auf die Suche nach den Gedächtnisspuren bei den Bienen. Dabei half Herr Prof. Menzel, in dem er seine Erklärungen mit beeindruckenden Aufnahmen von miteinander kommunizierenden Neuronen und von abgeleiteten Aktionspotenzialen zeigte.