Der Jahrgang 12 am Einstein-Gymnasium erklärt:
Wir befinden uns in einer Zeit, von der sich vermutlich nur die wenigsten hätten vorstellen können, sie jemals innerhalb Europas mitzuerleben. Der gewaltsame Einmarsch in ein Land, die Bombardierung und der Beschuss von Städten, die Errichtung von Barrikaden, das Flüchten in Schutzbunker und die Evakuierung von Frauen und Kindern sind alles Ereignisse, die wir als Schüler eigentlich nur aus dem Geschichtsunterricht kennen.
Doch es scheint, als sei die historische Trennlinie nun vollends verschwunden und als habe die Vergangenheit Europa eingeholt. Dabei hätte man meinen können, dass mittlerweile Alle begriffen haben, dass Krieg einfach keine Lösung ist und auch nie eine sein wird.
Die Zustände, wie wir sie momentan in der Ukraine sehen, sind einfach unvorstellbar und die Gefühle, die sich einem während der zahllosen Berichte aufdrängen, nur schwer in Worte zu fassen. Eine solche Eskalation in einem anderen, aber doch nicht allzu weit entfernten Teil der Erde, lässt einen das Privileg der eigenen Sicherheit erst so richtig wertschätzen und vor dem Hintergrund des unsagbaren Leids, das viele Menschen momentan durchleben müssen, scheinen die eigenen Probleme des Alltags klein und unbedeutend.
Man hat den Eindruck, dass der westlichen Staatengemeinschaft dabei die Hände gebunden sind und man nur zusehen kann, wie woanders Menschen gezwungen sind für ihre Freiheit und ihr Überleben zu kämpfen. Man fühlt sich einfach machtlos.
Daher wollen wir als Jahrgang 12 wenigstens unsere Einstellung zum Konflikt zum Ausdruck bringen und die Solidarität, mit der wir diesem Thema begegnen, betonen, denn wir sehen uns in der Verantwortung klar Position zu beziehen und nicht still zu bleiben. Dieses Statement soll aufzeigen, dass der Zusammenhalt der Schülerschaft unserer Schule trotz des Konfliktes besteht, beziehungsweise noch stärker daraus hervorgehen wird, denn am Ende ist das Alter, der familiäre Hintergrund oder die Herkunft unbedeutend. Stattdessen geht es um die moralische Grundüberzeugung und eben genau diese eint uns Schüler.
Wir können nur unseren ausdrücklichen Wunsch äußern, dass diesem Wahnsinn schnellstmöglich ein, hoffentlich zukünftig gewaltfreies, Ende gesetzt wird. Den Menschen in der Ukraine und deren Angehörigen wünschen wir möglichst viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Wir, als Jahrgang 12, wollen uns klar positionieren und hoffen gleichzeitig auch ein Sprachrohr für die anderen Jahrgänge zu sein, wenn wir sagen:
Wir stehen geschlossen hinter der Ukraine, in lautem Gedenken.