…in Jerusalem


Eindrücke vom Schüleraustausch in Israel

 

10 Schülerinnen und Schüler treffen sich vom 14.-22.3.09 mit Schülern aus Lev Hasharon, 30 km nördlich von Tel Aviv. So warm wie das Frühlingswetter war der Empfang. Neben dem gemeinsamen Unterricht stehen natürlich Orte auf dem Programm, die sehr geschichtsträchtig sind, wie z.B. der Besuch in der Gedenkstätte Jad Vashem oder der Altstadt von Jerusalem. Gemeinsam sahen wir am Mittwoch mit unseren Partnerschülern und dem Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg in Jerusalem den Film "Die Welle" und einen Film, in dem es um Projekte geht, die Araber und Israelis einander näher bringen und helfen, gegenseitiges Verständnis zu entwickeln. Wir sind sicher, es gibt viel zu erzählen, wenn wir am Sonntag zurückkommen...

 

 

 

(Kommentar: Im alten Artikel war die Linie mit bei – ich hab sie nochmal eingefügt. Weiß nicht, wie du die machen willst. LG Alex)

MAZ, Donnerstag 26.März 2009

 

Amerika im Nahen Osten

Austauschreise Potsdamer zu Besuch in Israel

 

Schüler des Einstein-Gymnasiums haben in der vergangenen Woche ihre neue Partnerschule in Tel Aviv besucht. Die Potsdamer merkten schnell, dass das Leben der israelischen Jugendlichen ihrem eigenen sehr ähnlich ist.

 

"Als wir über Jerusalem schauten, rief der Muezzin", erinnert sich Elisabeth Richter. In der multireligiösen Hauptstadt Israels erlebten sie und ihre Freunde eine andere Welt. "Der gesamte arabische Stadtteil war im Prinzip ein Basar." Dagegen trafen sie an der Klagemauer orthodoxe Juden, die demütig gebeugt der Tempelzerstörung in vorchristlicher Zeit gedachten und Wunschzettel in die Ritzen der Mauer steckten. "Manche hörten aber auch Musik beim Beten", sagt Paul Böttcher. Und tatsächlich war Israel gar nicht so fremd, wie sich mancher die Reise gedacht haben mag.

 

Zehn Schüler und zwei Lehrer des Einstein-Gymnasiums machten sich vergangene Woche auf den Weg nach Israel. In Tel Aviv befindet sich die neueste Partnerschule des Potsdamer Gymnasiums. Als der Medienkurs der 12. Klasse im letzten Jahr eine Radiosendung über jüdische Traditionen machte, fiel den Schülern auf, dass sie viel zu wenig über diese Geschichte wissen. So entstand die Idee, soch noch näher mit dem Thema zu befassen. Der Medienlehrer Holger Kapp stellte über das Landesinstitut für Schule und Medien Kontakt zu einer israelischen Lehrerin her und stieß auch dort auf reges Interesse. Dank eines gemeinsamen Programms merkten die Potsdamer dann schnell, dass das Leben der israelischen Jugendlichen ihrem eigenen sehr ähnlich ist.

 

Shopping-Malls, Bowlingcenter, McDonalds, tausende von Autos. "Das Leben in Israel ist sehr amerikanisiert", sagt Elisabeth. Überrascht waren die Jugendlichen auch über das Leben ihrer Gastfamilien. "Unsere Gastfamilien waren nicht religiös", erzählt die Einstein-Schülerin Stefanie Reichel. Und trotzdem feierten sie Sabbat. "Das ist einfach Tradition."

 

Und doch ist etwas anders im Alltag in Israel. An jedem Geschäft werden die Taschen kontrolliert, auf den Straßen laufen überall bewaffnete Soldaten, auch in zivil, umher. Sie gehören ganz normal zum Alltagsbild.

 

Besonders die Eltern der Potsdamer warne im Voraus besorgt. Auch Stefanie hate Angst vor Anschlägen. Die hat sich dann schnell relativiert: "Ich hab mich ganz schnell an die Waffen gewöhnt." Von der Bedrohung haben die Gymnasiasten nichts gespürt. Zwischen den deutschen und israelischen Jugendlichen war das Klima auch alles andere als feindselig. "Was in der Vergangenheit passiert ist, stand nicht im Vordergrund", erinnert sich Stefanie und fügt hinzu. "Alle waren sehr aufgeschlossen."